Die Sensation ist perfekt: A-Ligist TuS Voßwinkel ist am Mittwoch, den 12. April, zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins Endspiel des Arnsberger Kreispokals eingezogen. Die Grün-Weißen bezwangen den Bezirksligisten SV Herdringen vor heimischer Kulisse mit 3:2 (1:0). Timo Jürgens schoss den Underdog in der 88. Minute ins Finale. Zuvor hatten Tobias Keute (28.) und Timo Jürgens (53.) die Voßwinkeler jeweils in Führung gebracht. Marcel Kern gelang für Herdringen mit einem Doppelpack jeweils der Ausgleich (49. und 70.).
Der TuS Voßwinkel ging hochmotiviert ins Spiel und wollte gegen den SV Herdringen Vereinsgeschichte schreiben. Der A-Ligist warf alles in die Waagschale und agierte gegen die Herdringer, bei denen Steffen Kern und Daniel Strojnowski rechtzeitig fit wurden, aus einer kompakten Defensive heraus. Die favorisierten Gäste hatten mehr Ballbesitz, wussten gegen den Tabellenzweiten der Kreisliga A Arnsberg damit aber nur wenig anzufangen.
Brandgefährlich waren dagegen die schnellen Gegenstöße der Hausherren, von denen einer in der 28. Minute zum Erfolg führte. Nach einer Flanke verlängerte Magno Silva Teixeira den Ball per Kopf auf den zweiten Pfosten, wo Tobias Keute goldrichtig stand und die Kugel aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung über die Linie drückte. Und dieser Treffer zeigte Wirkung: Der Bezirksligist schaffte es nicht, den Rückstand noch im ersten Durchgang zu korrigieren, Voßwinkel nahm die Führung mit in die Kabine.
Nach der Pausenansprache von Herdringens Trainer Klaus Strojnowski kamen die Krähen aber besser in die zweite Halbzeit und wurden prompt mit dem Ausgleich belohnt. Torjäger Marcel Kern stellte in der 49. Minute auf 1:1, stellte damit alles wieder auf Null und schien seine Farben zurück ins Spiel zu bringen. Doch die Freude bei den Gästen währte keine vier Minuten, denn dann brachte sich der Favorit selbst wieder in Rückstand. Einen Querpass vor dem eigenen Tor eroberte TuS-Stürmer Timo Jürgens und schloss zum 2:1 ab (53.).
Herdringen musste erneut anlaufen und Mittel gegen den tiefstehenden A-Ligisten finden. Doch die Grün-Weißen kämpften, kratzten und verteidigten ihren Vorsprung geschickt – und hatten durch Magno Silva Teixeira sogar zwei Mal die Möglichkeit, um auf 3:1 zu stellen (60. und 67.). In der siebzigsten Minute klärte Voßwinkel einen Eckball dann aber nur unzureichend und Marcel Kern kam aus elf Metern ungehindert zum Abschluss – 2:2.
Dieser Treffer schien nun seine Wirkung bei den Gastgebern zu hinterlassen, denen die aufopferungsvolle Defensivarbeit gegen Ende des Spiels langsam anzumerken war. Die Partie hatte Kraft gekostet, und Herdringen drückte in der Schlussphase auf den Siegtreffer, vergab aber aussichtsreiche Möglichkeiten. Florian Meyer vergab die wohl beste Chance in der 85. Minute, als er aus 16 Metern über den Kasten zielte.
Dann lief die 88. Spielminute: Als die Zeichen schon auf Verlängerung standen, bestrafte Timo Jürgens mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend einen weiteren Abwehrfehler der Herdringer, traf nach Pass durch die Schnittstelle zum 3:2 und schoss den Außenseiter damit erstmals in seiner Vereinsgeschichte ins Endspiel. Der Jubel bei den Hausherren kannte keine Grenzen.
„Der Sieg ist verdient. Wir haben eine bessere Mannschaftsleistung gezeigt als Herdringen. Uns ist es gelungen, Steffen Kern so gut es geht aus dem Spiel zu nehmen. Dass jeder für jeden gekämpft, war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte ein glücklicher TuS-Coach Marco Grebe, während SVH-Trainer Klaus Strojnowski gegenüber match-day.de erklärte: „Voßwinkel war ein guter Gegner, aber wir haben uns selbst geschlagen. Jeweils nach dem Ausgleich hatten wir das Spiel in der Hand und bestraften uns durch katastrophale Abwehrfehler selbst.“