Historie

Aus der Vereinschronik des SV 1919 Herdringen

Im März 1919, kurz nach der Beendigung des ersten Weltkrieges, fanden sich im Hotel “Zum Effenberg“ ein gutes Dutzend Anhänger des Fußballsports zusammen und gründeten den FC Effenberg Herdringen. Die treibende Kraft war Willy Bange, der auch zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Ihm standen Theodor und Franz Lohölter sowie Josef Schröder zur Seite.

Schon im Mai 1919 wurde der Spielbetrieb aufgenommen. Da die Mitgliederzahl schnell stieg, konnte schon bald nach der Vereinsgründung eine Reserve- u. Jugendmannschaften aufgestellt werden. Die Beschaffung von Sportkleidung, Schuhen und Bällen war äußerst schwierig und musste teilweise mit behelfsmäßigen Mitteln durchgeführt werden. Nach Aufnahme in den Westdeutschen Spielverband fand das erste Meisterschaftsspiel am 14.09.1919 in Freienohl statt. Herdringen siegte mit 2:1.

Die erste Mannschaft 1919: Karl Müller, Josef Schröder, Norbert Kneer, Franz Lohölter, Willy Klösel, Willy Bange, Josef Hoffmann, Willy Rath, Peter Denz, Theodor Lohölter, Johann Körner

Weitere Gegner der Anfangszeit waren Warburg, Müschede, Bestwig, Arnsberg, Adler Rumbeck, Wennemen und Bruchhausen.

Das brennendste Problem war die Sportplatzfrage. Schließlich stellte das Haus Fürstenberg “Auf Portland“ ein Gelände zur Verfügung. Der Platz entsprach zwar größenmäßig und auch sonst in manchen Dingen nicht den Anforderungen, aber es stand kein anderes Gelände zur Verfügung. Herdringen wurde sofort Meister ihrer Klasse und stieg in die B-Klasse auf.

Im Mai 1919 schlossen sich der Turnverein und der FC Effenberg zusammen. Der FC Effenberg führte den Namen “Spielabteilung des Turnvereins Herdringen“. Jedoch wurde schon am 20.01.1924 der Zusammenschluss auf Anordnung des D.T. wieder aufgehoben. Von diesem Tag an führt der Verein den Namen “Spielverein 1919 Herdringen“.

Das Haus Fürstenberg stellte schließlich das Sportplatzgelände am Telgenweg zur Verfügung. Unter der Leitung von Wilhelm Ricke sen. wurde das Gelände vom freiw. Arbeitsdienst der Gemeinde hergerichtet. Am 07.Mai 1933 konnte der Platz seiner Bestimmung übergeben werden. Der Platz war zu seiner Zeit einer der schönsten Fußballplätze im Sauerland. Das erste Spiel wurde zwischen dem Südwestfalenmeister SUS Hüsten 09 und Neheim 08 ausgetragen.

Im Spieljahr 1935/1936 steigerte sich die 1. Mannschaft noch einmal und schaffte den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse des Westdeutschen Spielverbandes- die Bezirksklasse Südwestfalen. Hier spielten z.B. Sportfreunde Siegen, Weidenau, DSG Hagen, Schwelm, Hagen 72; Unsere Naschbarvereine wie Bruchhausen, Arnsberg, Sundern, Neheim08 und Hüsten09 spielten eine Klasse tiefer ! In der Bezirksklasse konnten wir uns bis zum Jahr 1940 halten. Der Spielbetrieb musste dann leider infolge Einberufungen zum Wehrdienst eingestellt werden. Der Krieg forderte vom Verein schwere Opfer. Ein Viertel des Mitgliederbestandes nämlich.

21 gefallene und 8 vermisste Sportkameraden. Wir werden ihr Andenken in Ehren halten!

1945 wurde der Sportplatz teilweise durch Bombentreffer zerstört. So begann alles nach dem Krieg von vorne. Unter der Leitung von Joh. Becker wurde mit dem Wiederaufbau des zerstörten Platzes begonnen. Der Spielbetrieb wurde in der 1. Kreisklasse wieder aufgenommen, aber bereits 1950 stiegen wir zur Bezirksklasse auf.

1953-1959 wurde die Platzanlage umgebaut und auf den neuesten Stand gebracht. Dafür wurden vom Verein große finanzielle Opfer gebracht. Im gleichen Jahre wurde das neue Clubheim “Krähenhorst“ mit Umkleideraum und Duschanlagen fertiggestellt und in Benutzung genommen. An beiden Objekten war der Ehrenvorsitzende Fritz Humpert maßgeblich beteiligt.

1960 gelang dem Verein der Aufstieg in die Landesliga. Leider mussten wir ein Jahr später wieder absteigen. Aber die Mannschaft erkämpfte sich im folgenden Jahr den Wiederaufstieg! Nach zweijähriger Zugehörigkeit zur Landesliga stiegen wir dann wieder ab. Von 1965 bis 1992 spielten wir ununterbrochen in der Bezirksklasse!

Oft spielte unsere Mannschaft um den Aufstieg, aber auch häufig um den Klassenerhalt. In der Spielzeit 1991/1992 gelang dieser trotz 26 Punkten (2-Punkte Regelung/ 30 Spiele) nicht. Seither versucht der Verein in die Bezirksliga zurückzukehren. Aber aufsteigen ist bekanntlich schwerer als abzusteigen. Selbst 1995 als wir 25 Spieltage ungeschlagen blieben und mit 3 Punkten vorne lagen gelang am Ende der ersehnte Aufstieg in unsere sportliche Heimat nicht.