Herdringen kommt im Kellerduell nicht über 0:0 hinaus


Text120 Zuschauer verfolgten am Sonntag, den 14. April, den Abstiegsgipfel am Krähenbrink, wo der SV Herdringen auf den drei Punkte besseren SV Oberschledorn/Grafschaft traf. Im Duell zwischen dem Tabellenvierzehnten und dem Tabellendreizehnten stand für beide Teams jede Menge auf dem Spiel. Mit dieser Drucksituation hatten allerdings sowohl die Hausherren als auch die Gäste ihre Schwierigkeiten. Oberschledorn/Grafschaft legte über die gesamte Spieldauer zwar die reifere Spielanlage an den Tag, tat sich aber immens schwer, Torchancen zu kreieren. Herdringen setzte dagegen fast ausnahmslos auf lange Bälle und ließ Kombinationsspiel über mehrere Stationen komplett vermissen.

Entsprechend entwickelte sich auf dem Kunstrasenplatz in Herdringen ein enges, aber teilweise auch verkrampftes Spiel, in dem beide Teams ihre Tauglichkeit für Bezirksliga letztlich schuldig blieben. Die zwingenderen Chancen im ersten Durchgang hatten die Hausherren, die in der achten Minute durch Marcel Linke die erste Gelegenheit hatten, doch den Schuss aus 23 Metern lenkte SVO-Schlussmann Daniel Rutz über die Latte. Auf der anderen Seite wurde es dagegen fast ausnahmslos nur nach Standardsituationen gefährlich. Die Führung auf dem Kopf hatte Lucas Marzisz, der nach einer Freistoßflanke aber knapp verfehlte (12.).

Die immer wieder anrennenden Gäste, die sich insbesondere nach einer halben Stunde ein optisches Übergewicht erarbeiteten und dieses in der Folgezeit auch nicht mehr abgaben, bissen sich allerdings aus dem Spiel heraus an der Herdringer Hintermannschaft die Zähne aus. Gefährlich wurde es in der ersten Halbzeit derweil nur bei vereinzelten Vorstößen der Gastgeber, doch Daniel Strojnowski vergab in der 16. Minute die beste Gelegenheit der ersten 45 Minuten und scheiterte aus kurzer Distanz an Daniel Rutz. Letzterer konnte sich auch in der 25. Minute noch einmal auszeichnen, als er einen Schuss von Marcel Linke aus dem Eck kratzte.

Nach dem Seitenwechsel gelang es dem SV Herdringen, für den aufgrund der schlechteren Ausgangslage noch mehr auf dem Spiel stand, allerdings kaum noch, das Tor von SVO-Schlussmann Daniel Rutz in Gefahr zu bringen. Stattdessen hatten seine Teamkollegen in den ersten zwanzig Minuten nach Wiederbeginn ihre beste Phase, verpassten aber den Führungstreffer. In der 48. Minute segelte der früh eingewechselte Alexander Pack haarscharf an einer Freistoßflanke vorbei, bediente acht Zeigerumdrehungen später aber den mitgelaufenen Benjamin Sauer, der zwar kurzzeitig für Jubel sorgte, der Treffer aufgrund einer Abseitsposition aber nicht anerkannt wurde (56.).

In der 62. Minute verhinderte Herdringens Keeper Sascha Zelder dann in höchster Not den Einschlag, als er Kopf und Kragen riskierte und im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Benjamin Sauer Sieger blieb. Das war gleichzeitig aber auch die letzte nennenswerte Offensivaktion des Kellerduells, denn beide Mannschaften freundeten sich mit zunehmender Spieldauer nun mehr und mehr mit dem Remis an. Oberschledorn/Grafschaft ging auch nach einer roten Karte gegen Samir Aribi, der Dennis Hänsch in der 72. Minute von den Beinen geholt hatte, nicht zu viel Risiko und spielte in der Nachspielzeit sogar in doppelter Überzahl, da auch Marcel Linke noch mit der gelb-roten Karte vom Platz flog (89.). Letzten Endes blieb es aber beim 0:0, das Oberschledorn/Grafschaft mehr hilft als dem SV Herdringen.

So sah es auch SVH-Coach Peter Kozok: „Der Punkt ist zu wenig. Wir hätten von den drei guten Chancen im ersten Durchgang eine zur Führung nutzen müssen. Der Gegner hat mit angezogener Handbremse gespielt. Leider hat der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit mit den Platzverweisen das Spiel kaputt gemacht.“ Oberschledorns Trainer Sebastian Meyer erklärte: „Man hat klar gesehen, dass sich beide Mannschaften schwer tun, Chancen zu erarbeiten. Wir können mit der Punkteteilung aber besser leben als Herdringen. Trotzdem hätten wir natürlich gerne gewonnen.“

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Rico Schulte

Mein Name ist Rico Schulte und ich pflege die Internetseite des SV Herdringen.